Mittwoch, 18. März 2009

Schnack auf dem Garagenhof

Ich war mal eben los. Nur eine kurze Besorgung, nicht länger als eine halbe Stunde mit dem Auto. Sonne, aber kalt. Und was soll ich sagen? Es war schon fast wie im Frühling. Schon nach ein paar Metern besserte sich die Laune, und als ich wieder auf den Garagenhof einbog, war ich fast enttäuscht, dass der Ausflug nun enden sollte.
Stand da Johann. Johann wohnt seit 40 Jahren in 18, ist 74 und hat schon lange ein Hüftleiden. Die letzten Monate, also da, wo es hier nicht nur kalt ist, sondern eigentlich saukalt, dauerverregnet und ekelhaft grau in grau, in diesen Monaten grummelte Johann immer nur mit eingezogenem Kopf irgendwelches unverständliches Zeug, wenn man ihn traf. Und man trifft ihn eigentlich täglich.

Heute stand Johann mitten auf dem Garagenhof in der Sonne, halb auf einen alten Besen gestützt, kratzte sich mit zwei Fingern am Kopf ( weil die anderen die speckige Mütze halten mussten ) und schaute interessiert zu, wie ich rückwärts in meine Garage fuhr.
"Moin Johann", sagte ich und richtete mich darauf ein, im Vorbeigehen keine Antwort zu erhalten.
"Moin, mien Jung. Wo geit?"
"???" So aufgräumt hatte ich Johann schon ewig nicht mehr erlebt.
"Mie geit god. Un sülbst?", antwortete ich nun und stellte schon mal die schwere Tasche auf den Boden.
"Ach Jung, die Hüfte, die Hüfte." Ein bedauerndes Aufstöhnen meinerseits veranlasste ihn, sofort weiterzureden.
"Hast gehört, Karl sein Haus soll wieder verkauft werden?" Er schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf und kratzte sich noch einmal ausgiebig.
"Einhundertneunundvierzig will Karschewski haben. Das sind dreihunderttausend Mark. Kricht der doch nie!" Es folgte so eine Art Zungenschnalzen.
"Ach", sagte ich erstaunt. Karl war schon vor 6 Jahren verstorben, die Erben ( "...düsse Bengels", meinte Johann damals ) hatten sich zerstritten und das kleine Reihenhaus an Karschewski verkauft. Karschewski bezeichnet sich selbst als "Veranstaltungsmanager" und stand vor ein paar Tagen als insolvent im Anzeiger. Trotz der längst veränderten Eigentumsverhältnisse blieb für Johann das aber immer noch "Karls Haus".
"Ist das denn nu nichts für Dich, Junge?" Nochmal Kopfkratzen, und ich fragte mich langsam, warum es da so juckt. Zudem finde ich es immer wieder witzig, dass er mich "Junge" nennt. Die Fünfzig habe ich immerhin ja auch schon eine ganze Weile hinter mir.
"Nee, lass stecken", sagte ich und blinzelte in der Sonne. "Vor zwanzig Jahren vielleicht. Aber nu sind die Jungs groß und haben ihre eigene Bude. Da brauch ich das nicht mehr."
"Der Große wohnt drüben in sieben, oder?" Johann ist immer gut informiert.
"Nö, das ist Nummer drei", antwortete ich, wurde aber gleich zurechtgewiesen.
"Als wir hier gebaut haben, war das Block sieben. Was weiß ich, was die da für Nummern rangeschraubt haben." Er schien ein wenig maulig, weil ich das nicht wusste. Wie auch, ich wohne ja erst zweiunddreißig Jahre hier.
"Naja, er zieht jetzt ja um. Mit seiner Freundin zusammen, weißt Du? In Neun, ganz oben."
"Schöne Wohnung. Da sind jetzt Iraner drin", sagte Johann, der sich hier genau auskennt.
"So, Johann, ich muss denn mal", versuche ich den Absprung zu kriegen. Und wie ich musste...
"Ja, mien Jung, denn mach mal", sagte er und klopfte mir leicht an den Oberarm. Zufrieden lächelnd begann er damit, den Besen mit einem Kratzgeräusch über das grobe Pflaster zu ziehen, obwohl es da gar nichts Spektakuläres zum Zusammenfegen gab. Und ich möchte einfach argwöhnen, dass der gute Johann, angelockt von der Sonne und getrieben von ein wenig Langeweile, sich den Garagenhof nur als strategisch wichtigen Platz ausgesucht hatte, um mal wieder mit den Nachbarn zu klönen.
Ich nahm meine Tasche wieder auf und schlenderte mit einem "Tschüss denn" zum roten Weg rüber, Richtung Hauseingang. Ja, ich freue mich, denn nun ist es für mich klar:

Leute, es wird endlich Frühling!

Zu schön zum Benutzen

So titelt ein Beitrag von Zeit-Online. Dem kann ich nur beipflichten, denn bislang kannte ich diese wichtigen Reisebegleiter nur in weiß mit nichtssagender Aufschrift. Diese künstlerisch wertvollen Meisterwerke könnten mich glatt zum Sammler machen.

Gar nicht mal so übel, denkt sich der olle
Korinthe

Dienstag, 17. März 2009

Und noch mal GEZ - für Fußball

Ich lach mich krank, was Altkicker Hoeneß da von sich gibt. Ja Himmel, is der nu narrisch? Ich - ja ICH - soll 24 Euro im Jahr für so einen Scheiß ausgeben? Für Fußball? Mich interessiert kein Fußball. Warum um alles in der Welt soll ich dann von meiner kleinen Rente noch etwas in diesen Quatsch stecken?

Nee, Uli, das ist ja sowas von absurd. Ich glaube, mein Schwein pfeift. Nene, das lassen wir mal. Und Du gehst damit mal schnell zum Facharzt; vielleicht bist Du ja noch zu heilen :-/

Achtung Kontrolle

Ich sitze gerad entspannt auf meinem Fernsehsessel und stolpere beim Zappen auf Achtung Kontrolle auf Kabel. In der Ankündigung steht da wörtlich: Unter der Woche begleitet das tägliche Reportage-Format weiterhin deutsche Ordnungshüter bei ihren Einsätzen... Heute begleitet das Team Edith und Jörg von der GEZ. O-Ton: Die GEZ-Kontrolleure Edith und Jörg versuchen in Mainz Schwarzsehern auf die Schliche zu kommen. Jedoch öffnen diese meist nicht ihre Tür..

Aha! Nun ist es also raus. GEZ-Kontrolleure sind Ordnunghüter. Soso. Ich muss nicht erst auf dieser Internetseite nachsehen, um sagen zu können, dass das absoluter Quatsch ist. Das stimmt einfach nicht! Die GEZ ist weder eine Behörde, noch sind die dort arbeitenden "Berater" Beamte oder gar "Ordnungshüter". Nein, nein und nochmals NEIN!!!

Kabel eins ist gerade noch ein Stück tiefer auf meiner Liste "zapp ich mal rein" gesunken.

Ach, ich rege mich schon wieder auf... Gar nicht gut für mein Herz.

Ich habe es gewusst!

Ich hab's gewusst, gewusst, gewusst gewusst



DAS IST EINFACH MUMPITZ!!!

Ich geh jetzt noch mal das Mett kneten! Mit der Hand!

Bloggen hilft

Bloggen... Das ist irgendwie so, als wenn man sich mit jemandem unterhält, der gerade nicht da ist. Oder so.

Bei mir ist das so, dass ich da etwas aufschreibe, was mir in dem Moment durch den Kopf geht. Ich würde es ja gerne mit jemandem Aug in Auge besprechen, aber da ist gerade keiner. Und telefonieren mag ich auch nicht, denn es gibt so gesehen keine Gesprächspartner, die dieses, was mir gerade durch den Kopf geht, auch wirklich interessiert. Aber mich interessiert es. Und oft ist es auch - zumindest für mich - so wichtig, dass ich den Gedanken nicht so einfach fallen lassen kann. Darum, auch auf die Gefahr ( Gefahr ??? ) hin, dass niemand das von mir geschriebene Zeug liest, schreibe ich es auf Notizblöcke ( Ja, genau. Noch so richtig mit der Hand ), in meinem Schreibprogramm, in irgendein Forum, als Leserbrief an die Zeitung oder in den Blog.

Und wenn ich fertig bin, geht es mir ein wenig besser. Auch, wenn keiner auf meinen Ruf in die Welt des Blogs antwortet.

Nein, ich bin kein vereinsamter Rentner. Es gibt auch für mich ein Leben neben dem Internet. Aber das Netz ist für mich so etwas wie eine Parallelwelt, in der ich mich einige Stunden am Tag bewege. In beiden Welten kann ich kommunizieren, jedoch ist es schwer, beide zu mischen. Dinge, die ich im Internet schreibe, sind nicht zwingend interessant für die Realwelt, und umgekehrt auch nicht. Anders ist es aber auch, dass ich durch im Internet gewonnenes Wissen Dinge in der Realwelt besser abwickeln kann.

Naja. Irgendwie so. Zumindest ist es ein klein wenig spannender, als meine alte Schulkladde, auf dessen erste Seite steht: "Liebes Tagebuch...". Aber das ist ja eigentlich eine eigene Geschichte.

Sonntag, 15. März 2009

Waffen haben damit nichts zu tun...

... nein, ganz und gar nicht. Amokläufer sind ein gesellschaftliches Problem.

Wie ich mir schon dachte, wehren sich die Besitzer, Händler und Hersteller von Schusswaffen mit allen Waffen gegen den Vorwurf, im Kopf mit ihrem Tick für Mordwerkzeuge nicht ganz echt zu sein. Heute steht es schwarz auf weiß im Bericht über die diesjährige Waffenmesse: "Eine Waffe ist erst mal nur ein Stück Eisen", sagt Veranstalter Wolf Krey. "Die Verantwortung trägt derjenige, der den Finger am Abzug hat, und nicht der Händler." Es fehlt nur noch, dass er die "außerordentliche Zuverlässigkeit" der benutzten Beretta zur Eigenwerbung nutzt. Immerhin hat Tim K. ja eine ganze Reihe von Schüssen in Folge abgegeben, allein mehr als sechzig im Schulgebäude, ohne dass die Waffe versagte. Ja, liebe Waffenfreunde und Kunden, damit könnte man einen Krieg gewinnen!

Mir ist speiübel, wenn ich solch einen Müll lese. Es gibt einfach keinen vernünftigen Grund für mich, weshalb Privatleute Waffen ( welcher Art auch immer ) im Haus haben dürfen. Erwarten sie den Verteidigungsfall? Hatten sie traumatische Erlebnisse in ihrer Jugend, dass sie sich mit Knarren bewaffnen müssen? Und was heißt hier Waffenmissbrauch? Diese verdammten Dinger wurden erfunden und wurden und werden dazu hergestellt, um Lebewesen zu verletzen oder zu töten. Punkt. In der Wortbedeutung hieße das, dass derjenige, der "nur" auf eine Scheibe aus Holz schießt, die Waffe "missbraucht". Fehlt nur noch, dass so ein hirnloser Knarrenfreak den Finger hebt und mit böser Stimme sagt: "Auf Menschen schießt man aber nicht" und das als ausreichenden Schutz vor "Missbrauch" hält.

Mittlerweile ist es doch vollkommen unkontrollierbar, wer Waffen hat und wo sie herkommen. Auf jedem Flohmarkt mittlerer Größe stehen doch Gestalten herum, die für kleines Geld einen Ballerman verkaufen oder zumindest besorgen können. Und da kommte es nicht auf den Waffen-, sondern auf den Geldschein an. Man muss das Problem an der Wurzel angehen und schlicht und einfach die Waffenproduktion einstellen und alles, was "Bumm" machen kann einziehen und vernichten. Aber daran hängen ja wieder so viele Arbeitsplätze. Und wer soll unser schönes Vaterland denn verteidigen, wenn er die bösen Angreifer nicht tot machen kann mit dem Schießgewehr? Und überhaupt die Terrroristen? Sollen wir die mit Blümchen erschlagen? ( Eine Runde Mitleid für die Waffenlobbie - los, jetzt alle mitjammern! )

Allein das Argument, dass es mehr illegale als "legale" Waffen in Deutschland gibt, ist ja schon schlimm genug. Aber es rechtfertigt deswegen doch nicht das Ansammel von Waffen in einem Privathaushalt. Und schon gar nicht das Ansammeln tausender Schuss Munition. Oder wollen unere "Legalen" gegen die "Illegalen" in den Krieg ziehen?

Natürlich ist ein Amokläufer eine Einzelerscheinung. Er könnte auch mit einem Knüppel loslaufen oder mit einem Schweizer Offiziersmesser. Doch meine ich, dass der Besitz einer Schusswaffe ihn um ein Zigtausendfaches gefährlicher macht. Und so ein "Einzelfall" ist es ja nun nicht gerade, wenn man sich die Presse anschaut. Und neben der Presse werden täglich Tausende von Menschen erschossen, ohne dass wir es mitbekommen.

In diesem speziell gelagerten Fall kann man es drehen und wenden wie man will: Es war eine legale Waffe, die zum Mord an 15 jungen Menschen benutzt wurde. Ich zweifle zudem an, dass Jugendliche es ausgenommen leicht haben dürften, an eine illegale Schusswaffe zu gelangen. Auch möchte ich in den Raum stellen, dass Eltern, die eine Schusswaffe und Munition - oder mehrere - im Haus haben, ihren Kindern den Zugang unmöglich machen würden ( weil: Mein Kind ist nicht gefährdet. Der tut sowas nicht und kann damit umgehen! ).

Ich glaube, jeder Mensch kann töten. Es kommt nur darauf an, wie die Situation ist und welche Möglichkeiten man hat. Was wäre denn gewesen, wenn Tim K. keinen Zugang zu einer Schusswaffe gehabt hätte? Oder wenn "nur" fünf Schuss Munition dagewesen wären? Vermutlich wäre er doch noch tiefer in seinen PC eingstiegen, hätte vielleicht auch weitere ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Er wäre nie mit einem Messer losgelaufen. Aber so eine Schusswaffe bringt eine gewisse räumliche Distanz zum Opfer. Das erniedrigt die Hemmschwelle, weil es so einfach ist, den Finger krumm zu machen. Es macht doch einen großen Unterschied, mit seinem potentiellen Opfer Körperkontakt zu haben, oder ihm aus der Entfernung tödliche Wunden beibringen zu können.

Ich fürchte, dass wir in Bezug auf Waffennutzung und deren Besitz noch recht weit am Anfang sind. Vielleicht bleiben uns Verhältbnisse, wie sie im guten alten Amerika herrschen, erspart. Auch glaube ich, dass wir bereits in einer Phase sind, wo wir nichts mehr dagegen tun können, weil es schon zu viele Schusswaffen - besonders Handfeuerwaffen - gibt. Diese Flut einzudämmen bedarf es einer höheren Macht.

Ich kann nur hoffen, dass es mir und den Meinen erspart bleibt, jemals mit Waffen in Kontakt zu kommen - vor und hinter der Mündung.

Donnerstag, 12. März 2009

Die GEZ rechnet mit Adam Riese

So steht es jedenfalls in der FAZ.net.

Einmal vom Sinn der Gebühren abgesehen - diese zweifle ich stark an, wenn ich die Qualität der ÖRs eingehend betrachte - war ich schon immer der Meinung, dass die GEZ und deren Mitarbeiter sich aus einem Klientel von Mitbürgern zusammensetzt, die ihresgleichen sucht. Bislang war es mir zum Glück vergönnt, nicht so tief absteigen zu müssen, um in direkten persönlichen Kontakt - also Aug in Auge - mit diesen Individuen zu kommen. Jedoch hatte ich schon einen erwähnenswerten Schriftkontakt mit der GEZ. Auch musste ich bereits mehrfach die teure Hotline dieser Institution nutzen, um meinem Unmut über deren Stil Luft zu machen und mit einem der zahlreichen rat- und hilflosen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über deren offensichtliche Unfähigkeit, bereits gegebene Informationen zu verarbeiten und zu begreifen, persönlich zu sprechen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass es in der heutigen Zeit absolut überholt und ungerechtfertigt ist, die Öffentlich Rechtlichen durch eine Zwangsabgabe finanziell zu pushen. Weder in der Qualität ihrer Beiträge, noch in deren interner Organisation finden sich Beweise, dass eine zwangsweise eingezogene Gebühr gerechtfertigt ist. Dass mittlerweile ja auch andere Sender durchaus qualitativ gute und informative Beiträge zu liefern imstande sind, dürfte sich allgemein herumgesprochen haben und entbehrt jeglichen Zweifels. Bliebe einzig der Grund, dass diese Sender ohne nennenswerte Werbung auskommen müssen. Nonsens, denn auch dort gibt es Werbung. Offene und versteckte. Und wen stören denn heute noch die Werbeblocks?

Nein, dieser Quatsch ist Müll von gestern, der abgeschafft werden muss! Aber leider sind wir in dieser Angelegenheit wieder einmal nahezu machtlos, weil die Vertreter des Volkes in dieser Angelegenheit alles mögliche vertreten, aber nicht das Volk. Und solange es diese Kollektivstrafe gibt, werden wir auch mit der GEZ und deren ominösen Kundenbetreuern leben müssen, die in der Hirarchie der Lebewesen eigentlich noch unter dem Einzeller anzusiedeln sind.

Sage GEZ und versau mir den Tag.

Grmpfl

Mittwoch, 11. März 2009

Amoklauf in Winnenden

„Nicht die Waffen töten…“, „Für den Missbrauch einer Waffe ist der Hersteller nicht verantwortlich…“ und „… wie der arme Junge wohl gelitten hat, dass er so eine Tat hat begehen können…“

Was für ein unsäglicher Schmarren! Dummes und realitätsfremdes Gewäsch von Waffennarren und Gutmenschen, die alles und jedes therapieren wolle. 18 legale Waffen im Haus! Wozu, um alles in der Welt? Fehlt nur noch der Hinweis, der Kerl hätte eine schwere Kindheit hinter sich, in der das Elternhaus und besonders die fehlende Liebe seines Vaters, der als Unternehmer kaum Zeit für ihn hatte, eine besondere Bedeutung hat. Und es ist vollkommen unerklärlich, wie der Junge Zugriff auf diese Waffen haben konnte…(?). Fehlen darf auch nicht: "Er war immer so ein netter und ruhiger Junge. Das hätten wir ihm nie zugetraut."

Natürlich bereiten die Medien den nächsten Kreaturen mit solch zerstörerischem Potenzial den denkbar besten Boden, indem sie effektvoll das große Aufgebot an Polizei und Hilfskräften und die Tat selbst in tagesfüllenden Berichten dem Zuschauer ins Haus bringen. Menschenskind, solche Typen suchen doch nur eine Möglichkeit, um aus der Masse heraus zu treten und – möglichst grausam und effektvoll – irgendeinen persönlichen aufgestauten Frust abzureagieren. Dabei nehmen sie auch den eigenen Tod billigend in Kauf.

17 Tote, darunter der 17jährige Täter. Himmel noch mal! Was bin ich jetzt? Erschüttert? Traurig? Zornig?

Freitag, 6. März 2009

WER KANN KANZLER?

Fast wie ein Schlag in den Nacken war der Inhalt dieses Artikels in der heutigen Tageszeitung.

Oh Herr im Himmel - schlimmer wird es wohl nicht mehr, oder? Da haben wir schon DSDS, welches an Niveaulosigkeit kaum zu überbieten ist, Germanys next Topmodel, Big Brother und Konsorten, die besonders von einem speziellen Klientel bevorzugt geschaut werden. Allesamt ausgestrahlt auf privaten Sendern. Nun muss der Rundfunkgebühren zahlende Zuschauer sogar im ZDF solch eine geistlose Castingshow erdulden. Und besonders enttäuschen dabei Herr Scherf und Herr Jauch, dass sie sich für diese fragwürdige Art der "Unterhaltung" hergeben.

Mittlerweile bin ich es einfach Leid, dass die Öffentlich Rechtlichen immer mehr Unzumutbares auf den Bildschirm bringen, dafür Rundfunkgebühren verlangen und diese durch eine Firma mit zweifelhaftem Ruf und zum Teil dubiosen Mitteln eintreiben lassen. Der Punkt ist endgültig gekommen, diese veraltete und in heutiger Zeit völlig zu Unrecht erhobene Zwangsabgabe ersatzlos zu streichen. Dann können die Medienexperten der ÖRs von mir aus machen, was sie wollen.

Samstag, 28. Februar 2009

Abwrackprämie auch bei Hartz IV?

Diese Frage wird heute bei mir in der Zeitung ausführlich behandelt.

„Hartz IV Empfänger können nur hoffen, dass auch sie in den Genuss der Abwrackprämie kommen.“ Wieso bedarf es jetzt einer Diskussion darum? Niemand nimmt ihnen das Recht, die Prämie in Anspruch zu nehmen. Das setzt aber gesetzlich bedingt voraus, dass sie sich einen Neuwagen kaufen und nicht nur das einfache Verschrotten eines Altwagens. Ginge es allein um das Entsorgen alter Kraftfahrzeuge, dürften wohl bereits heute 600.000 Anträge vorliegen.

„Schonvermögen bleibt unangetastet.“ Wieso können „nur Familien und ältere Paare die Abwrackprämie nutzen, die noch Erspartes haben“? Soll das jetzt heißen, dass man zum Kauf eines Neuwagens generell jetzt erst einmal sein Erspartes hergeben muss? Für die so schön vorgerechneten Summen wird aber niemand einen Neuwagen bekommen. Auf unseren Strassen dürften wohl nur die wenigsten Neufahrzeuge ohne Finanzierungshilfe unterwegs sein, allein weil die Neufahrzeugkosten mittlerweile eine Dimension erreicht haben, die sich kaum einer leisten kann und möchte. Weiterhin möchte ich auch anzweifeln, dass es wirkliche Hartz IV Empfänger gibt, die ein für den Kauf eines Neuwagen ausreichendes einsetzbares Schonvermögen offiziell überhaupt besitzen oder eine Finanzierung für die Restsumme erhalten würden, da allein die laufenden Kosten für ein Fahrzeug ihre finanziellen Möglichkeiten sprengen.

Zum Abschluss des Artikels gab es noch etwas zum Schmunzeln: das Schonvermögen eines Hartz IV Empfängers wird beim Kauf eines Neuwagens lediglich umgeschichtet und bleibt somit „als Wert“ erhalten. Wissen wir denn nicht alle, dass es kaum eine sicherere Art gibt, Geld in Luft aufzulösen, als den Besitz eines Fahrzeugs? Bereits bei der ersten Zulassung, ohne einen Kilometer gefahren zu sein, verliert der Neuwagenkäufer eine vierstellige Summe. Nein, wenn es etwas gibt, was den Wert nicht erhält, dann ist es ein Auto.

Also, was soll nun das ganze Herumgerede und Verdrehen von Argumenten? Wer kaufen kann, der soll. Wer nicht kaufen kann, der muss es bleiben lassen. Das war vorher so, das wird immer so bleiben. Auch ohne Abwrackprämie.

*

Aber da wir gerade bei der Abwrackprämie sind:

Wie zu erwarten war, kürzen jetzt viele Händler ihre Hausrabatte. Wegen der hohen Nachfrage. Sie wären ja auch schön blöd, wenn sie sich dieses Geschäft versagen würden, oder? Und es gibt lange Lieferzeiten, wie schon Ewigkeiten nicht mehr. Die Händler fangen an zu maulen, weil sie die Abwrackprämie beim Kauf vorschießen müssen, was schnell zu einer mittleren sechsstelligen Summe werden kann. Aber sie schließen weiter Verträge ab, damit der Käufer nicht ein Haus weiter geht. So der Käufer bereit ist, blind zu kaufen – weil: sind ja kaum noch Neuwagen verfügbar. Und da alle Fahrzeugherstellern auf Kurzarbeit umgestellt haben, wird es wohl auch noch eine Weile so bleiben.

Ist ja ein schönes Durcheinander, was unsere allmächtigen Politgötter da wieder vom Zaun gebrochen haben. Es bleibt uns nur, das Ende und die Spätfolgen dieser unausgegorenen Aktion abzuwarten und zu hoffen, dass nicht zu viele lange Gesichter dabei herauskommen. Dieses Ding ist eine unkalkulierbare Zeitbombe ( nicht nur ) für den deutschen Automobilmarkt.

Montag, 9. Februar 2009

Abwrackprämie

"Kaufen Sie jetzt, sonst sind Sie ein Verlierer!"
Das ist absolut hinterhältige und provokante Panikmache.

Es ist doch nicht zu leugnen, dass diejenigen, die sich von der Abwrackprämie haben fangen lassen, eines nicht begriffen haben:
  • Sie sind doch die, die sich vorher keinen Neuwagen leisten konnten oder wollten.
    Und sie sind die, die vor ein paar Wochen mit ein wenig Verhandlungsgeschick unter dem Strich bei Verkauf des Altwagens oder Inzahlunggabe finanziell bei einem Neukauf genauso dagestanden hätten, wie jetzt mit der Prämie ( wobei niemand ihnen garantieren kann, dass Ihr Antrag durch Abwicklungsverzögerungen nicht die Nummer 600001 tragen wird und sie leer ausgehen! ).
    Sie sind die, die sich jetzt einen Neuwagen haben aufdrängen lassen, wo ein ein- oder zweijähriger PKW mit besserer Ausstattung und gleicher Umweltverträglichkeit verfügbar und vielleicht sogar für ihren Geldbeutel angemessener gewesen wäre.
    Sie sind die, die jetzt zu den Banken laufen und höhere Kredite beantragen müssen, als sie eigentlich vor einem halben Jahr noch wollten.
Nein, für mich ist die Abwrackprämie reine Augenwischerei und die wahren Gewinner sind nicht die Autohäuser, die bei gleichen - oder jetzt aufgrund der hohen Nachfrage schnell rückläufigen - Preisnachlässen ein paar Neufahrzeuge mehr absetzen als sonst. Die wahren Gewinner sind die Banken, die durch den staatlich provozierten Run und die plötzliche Flut von Neuwagenkäufern nahezu jede Aktion mit einer lukrativen Finanzierung begleiten dürfen. Zudem komprimiert diese Abzockprämie lediglich einen Vorgang, der zwangsläufig innerhalb der nächsten zwei oder Jahre so oder so gekommen wäre.

Diese jetzigen Käufer stehen nach Erwerb des Neuwagens für die nächsten drei, vier oder mehr Jahre als Fahrzeugkunde nicht mehr zur Verfügung. Diese Leute waren bislang potentielle Kunden guter Gebrauchtwagen der kommenden Jahre; wer kauft diese denn jetzt? Was passiert in den nächsten Jahren in der Neuwagenbranche, wenn dann die Kunden fehlen?

Durch den Eingriff in einen natürlichen Prozess provoziert die Regierung eine schwere Krise auf dem deutschen Automobilmarkt in den nächsten zwei bis drei Jahren. Da bin ich mich ganz sicher.

Was ich noch sagen wollte...

Ab und zu schreibe ich eine Geschichte, ein Gedicht oder sonst irgend einen Unsinn. Nicht alle meine Gedankenergüsse finden in diesen Seiten Einzug. Aber was ich hier einstelle, ist uneingschränkt von mir.


Manche Sachen sind eher lustig, mache sollen zum Nachdenken anregen und einige mögen auch ein wenig skurril daherkommen. Einige schreibe ich aus Langeweile, einige zum ver- und aufarbeiten meiner Gedanken. Einige Geschichten sind frei erfunden, andere geben, zumindest in Grundzügen, wahre Begebenheiten wider.


Aber alle sollen Spaß beim Lesen bereiten. Mir und auch anderen Lesern.Viel Spaß also beim durchstöbern und lesen meiner Schreibereien wünscht Euch Korinthe

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