Gedichte aus gegebenem Anlass und andere Ergüsse...

Samstag, 6. Juni 2009

Bänkelgesänge

Nachdem ich ja dafür bekannt bin, dass ich nicht nur die eine kurze Geschichte schreibe, sondern auch die andere vollkommen sinnlose Abhandlung über irgendwas Alltägliches in Form wüster Motzerei, möchte ich doch nun auch von einer anderen Seite meines Schaffens berichten. Nein, nicht von meinen Bildern, die einige Verwirrte von mir besitzen, oder die bei mir in den Mappen lagern. Nein, sondern von Musik und Frohsinn ist zu berichten. Kann sich keiner vorstellen? Ach... Das wundert mich aber...

Nun gut, hier der Beweis:



Diese Moritat ist das dritte Lied aus meiner Reihe Unnütze Bänkel- und Sauflieder zur Zupfgeige aus gegebenen Anlässen.

Aber nicht, dass es jetzt heißt: Rentner haben nichts zu tun. Das wäre denn doch ein wenig gemein.

Herzlichst, Euer
Korinthe

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Advent

Ich hole es jedes Jahr wieder hervor. Köstlich. Meisterhaft. Gehört für mich zur Adventszeit, wie "Dinner for One" zum Silvesterabend.

ADVENT
Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken.
Schneeflöcklein leise niedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

Und dort, vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann' ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei der Heimespflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.

So kam sie mit sich überein:
Am Nicklausabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,

Erlegte sie - direkt von vor'n
- den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.

Und ruhet weiter süß im Dunkeln,
Derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.

Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
- was der Gemahl bisher vermied -
Behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück.

Und packt zum Schluß - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da dröhnt's von fern wie Silberschellen.
Im Dorfe hört man Hunde bellen.

Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!

»Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?«
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:

»Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann!«
Die Silberschellen klingen leise.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

Im Försterhaus die Kerze brennt.
Ein Sternlein blinkt: Es ist Advent.

* * * * *
Niemand kann es so wie er: Loriot!

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Der Chatter

Am Anfang, wie im echten Leben,
muss man sich einen Namen geben.
Dieser dann, das ist bekannt,
wird im Chat "der Nick" genannt.

Mancher bleibt gern anonym,
wählt dann als Nick ein Akronym.
Möglich auch, er schreibt hinein,
was er gern darstellt und will sein:

"Steiler Zahn", "ED", "Der Bock",
"Boy sucht w mit kurzem Rock".
Namen alter Fabelwesen...
All solche Nicks kann man dann lesen.

Wie man sich auch zeigt oder verstellt:
In dieser virtuellen Welt
ist jede Seele gern willkommen,
Bösewichter ausgenommen.

Nun kann es losgeh'n, her die Tasten.
Knöpfchendruck, "...mach hin, du Kasten!"
Aufgeregt erwartet man,
dass man nun endlich chatten kann.

Verknüpfelt mit dem Internet
sucht man sich nun 'nen netten Chat,
der spannend und vergnüglich ist:
Willkommen bei Chatopolis...

"Bin ich schon drinn..." so murmelt man
"Yo, alles klar, ich meld' mich an."
Nun noch ein Klick auf "Starte Chat"
Wie herrlich ist das Internet....

"Ist das in Deutsch? ...versteh' ich nicht..."
Erstaunt verzieht sich das Gesicht.,
denn chatten ist, man ahnt es schon,
in einem anderen Idiom.

Und auf dem Bildschirm grinsen dann
dich hämisch diese Smileys an !
So liest man nun verwirrt die Zeilen,
die unentwegt nach oben eilen.

Da man sich nicht enttarnen will,
steht der Finger nicht mehr still.
Denn wer will schon der "Neue" sein?
Man schreibt "Hallo..." und bringt sich ein.

Zur Kenntnis wird man nicht genommen,
das ist schon öfter vorgekommen.
So strengt man an die grauen Zellen,
um sich dem Chatroom vorzustellen.

Wohlüberlegt und mit Bedacht
wird jetzt ein Kommentar gemacht!
Wie dumm, das "Enter" kam zu spät...
Der schöne Spruch im Abseits steht.


Der nächste Spruch! Hart formuliert!
Und siehst' e wohl: Wird akzeptiert...
Doch ach, man wird sofort geflamed,
das Ohr wird rot, man ist beschämt...

Nun fragt man an, ganz leis’ und still,
ob jemand vielleicht chatten will?
Die Antwort kommt, na bitte sehr!
"Wie alt bist Du?" "Wo kommst Du her?"

Tipp, tipp, tipp, mit flinken Pfoten
entstehen Sprüche, manchmal auch Zoten,
die dem geneigten Chatter zeigen,
dass man nicht hier ist um zu schweigen!

Man grinst und grummelt virtuell,
( die Nettikette lernt man schnell ),
bis man nach Stunden, stark erschöpft,
sich rückwärts in den Sessel setzt.

Schnell tippt man noch >Bye, cul8er
( Ich komm zurück, man liest sich später... )
und klickt auf "leave": So kommt man raus.
Dann macht man den Computer aus.

So chattet man tagein, tagaus,
bis die Rechnung kommt ins Haus:
Der Endbetrag ist angemessen...
Man will ja chatten - und nicht essen!

Darum bedenkt, wie sich’s verhält
in dieser virtuellen Welt:
Schnell vergisst man Zeit und Raum,
was sonst geschieht, das merkt man kaum....

Man vergisst die Schularbeiten,
isst nicht mehr zu gleichen Zeiten...
Man kommt zu spät, man ist gehetzt,
wenn man für Stunden nicht vernetzt!

Darum: Lasst mal ‚ne Stunde aus!
Zieht Euch an, geht aus dem Haus!
Erinnert Euch der Freunde Namen,
die früher mal zum Essen kamen!

Aus gutem Grund hab ich geschrieben,
was Ihr gelesen habt, Ihr Lieben.
Und endlich komme ich zum Schluss
und sage, was ich sagen muss:

Will man nur noch im Chatroom sein,
ist man nicht drinn’,.... man ist allein!

.

Was ich noch sagen wollte...

Ab und zu schreibe ich eine Geschichte, ein Gedicht oder sonst irgend einen Unsinn. Nicht alle meine Gedankenergüsse finden in diesen Seiten Einzug. Aber was ich hier einstelle, ist uneingschränkt von mir.


Manche Sachen sind eher lustig, mache sollen zum Nachdenken anregen und einige mögen auch ein wenig skurril daherkommen. Einige schreibe ich aus Langeweile, einige zum ver- und aufarbeiten meiner Gedanken. Einige Geschichten sind frei erfunden, andere geben, zumindest in Grundzügen, wahre Begebenheiten wider.


Aber alle sollen Spaß beim Lesen bereiten. Mir und auch anderen Lesern.Viel Spaß also beim durchstöbern und lesen meiner Schreibereien wünscht Euch Korinthe

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