Das passiert halt so...

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Erholung pur

habe ich hier im Hohen Norden.

Das Haus ist absoluter Wahnsinn: Wirlpool, Kamin, Internet, tolle Küche zum Selberbrutzeln. Schön, der Strand soll 450 Meter entfernt sein - allerdings nur so, wie der Vogel fliegt, nicht, wie der Rentner läuft. Dann sind es 1200 Meter. Aber gut, das hechel ich auch irgendwie ab. Wir haben ja Zeit, gell?

Spazieren, schreiben, lesen, dösen, Gitarre spielen, Siedler spielen, Sonne gucken.... Schade, dass das nur eine Woche geht.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Das hat man nun davon...

Als ob ich es nicht geahnt hätte. Es hätte mir klar sein müßen, dass ich mit dem Auftrag "Verkauf Du bitte das Haus" auch die obligatorische Pappnase / Arschkarte bekomme.

Ich habe nun endlich einen Käufer gefunden, der das Haus unserer lieben Schwiegermutter gekauft hat. Ein wirklich nicht ganz einfaches Stück Arbeit, das mich ziemlich viel Nerven gekostet hat. Immerhin war das Haus nicht so gut erhalten, wie es hätte sein sollen. Ich hatte alle Schwestern abgefragt, ob der Preis in Ordnung geht und habe dann dem Käufer die Hand gegeben.

Der Vertrag ist unterzeichnet. Man könnte froh und zufrieden sein. Wenn da nicht...
Eine Schwester, die immer schon ein wenig cholerisch war, ruft mich zwei Tage nach der Unterzeichnung an. Ja, es ist genau die Schwester, die mir vor Jahren schon sagte: "Na, Gott sei Dank, dass Du mit unserem Erbe nichts zu tun hast!" Diese Liebe ruft mich also an ( mit vermutlich dem einen oder anderen Schlückchen Rotwein im Kopf ) und duselt mich voll. Sie labert mir einen Blumenkohl nach dem anderen ans Ohr: was sie nicht alles für Mama macht ( das wäre, einmal in der Woche alle Schwestern des Heims blöde anmachen und dann sich über das selbst angerichtete Chaos aufregen ). Und sie könne gar nicht verstehen, dass - usw.usw.
Krönung des Gelabers: "Ich mache Dir keinen Vorwurf. Nein, wirklich nicht. Glaube mir, ich mache Dir keinen Vorwurf, dass Du das Haus so billig weggegeben hast. Nun - eine für ihren Redeschwall wirklich lange Pause folgt - ich hätte ja jemanden gehabt, der zwanzig Tausend mehr gegeben hätte. Aber mach Dir keine Gedanken, ich mache Dir keinen Vorwurf!"
Wochenlang eiere ich da herum, gebe Anzeigen auf, treffe mich mit Leuten, die ich NIE auf der Straße angesprochen hätte, versuche mich bei den Mädels abzusichern - und dann doch noch die breite Kelle! Der Druck in meinem Magen ist übermächtig, wenn ich jetzt wieder daran denke.

Alle sagen: Nimm sie nicht ernst. Aber, kann man so etwas wirklich so einfach wegstecken und ignorieren? Ich jedenfalls nicht.
Bleibt mir nur zu hoffen, dass dieses verfluchte Geld genau so lange hält, wie Mutter lebt. Nicht ein einziger Cent darf da über bleiben. Nicht auszudenken, was passiert, wenn 45 Euro und 51 Cent durch fünf Erben geteilt werden soll.

Freitag, 21. September 2007

Sieben Jahre, dann Schluss

Pauli für befristete Ehe
Fürther Landrätin will Scheidungskosten sparen - CSU: Völlig absurd



Neues von der Fürther Landrätin: Gabriele Pauli hat vorgeschlagen, Ehen zu befristen. Sie sollen nach sieben Jahren auslaufen, sagte die CSU-Politikerin. Das spare Scheidungskosten. Pauli weiß, wie teuer die sind: Sie ist selbst zweimal geschieden.


Oh Gott... die muss ja wirklich total gefrustet sein. Nur, weil sie mit den Begriffen Liebe, Vertrauen, Gemeinschaft, Toleranz, Konfliktbewältigung, Miteinander, Planung und ähnlichen Grundvoraussetzungen einer Partnerschaft nicht umgehen kann, will sie jetzt anderen Menschen ihr eigenes Unvermögen unterstellen und so einen Unsinn aufzwingen? Ich habe selten so einen Quatsch gehört.


Nach ihrer Rechnung hätte ich dieses Jahr die vierte Verlängerung beantragen müssen. Und wir arbeiten intensiv auf die nächsten drei hin...

Rübe ab... und gut is'

Mattel nahm 1,5 Millionen Spielzeuge vom Markt
Spielzeugfabrikant erhängt sich nach Rückrufaktion
Nach dem Rückruf von Kinderspielzeug der Firma Mattel hat der Chef eines chinesischen Spielzeugunternehmens Selbstmord begangen. Zhang Shuhong von der Firma Lida Toy Company sei am Wochenende erhängt in seiner Fabrik in der Provinz Guangdong aufgefunden worden, berichtete die Tageszeitung "Southern Metropolitan".


Der schöne alte Brauch, sich bei fehlerhaftem Verhalten – zur Wiederherstellung / Erhaltung der Ehre – das Leben selbst zu beenden, gibt es also noch. Ich finde, dass das die weitaus bessere Alternative ist, anstatt verbrecherhafte Manager bei erwiesenem Unvermögen oder sogar mutwilligem Fehlverhalten mit Millionenbeträgen die Absolution zu erteilen.

Montag, 10. September 2007

Wochen sind vergangen,

seit ich das letzte Mal hier etwas eingetragen habe. Wie bei Willem Busch schon steht: Eins-zwei-drei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit.
Hätte Goldfederchen ( Hallo, Federchen *drück* ) nicht gepostet, hätte ich diesen Blogg vielleicht schon längst vergessen....

Also hier, für die, die so viel Zeit haben, hier in den Bloggs zu lesen:

Noch immer dreht sich alles um Mutter. Sie lebt jetzt in einem Seniorenheim. Wie es aussieht, geht es ihr ganz gut. Körperlich ist da zwar nichts mehr und ihre Motorik ist gen Null, aber sie kann dem täglichen Ablauf folgen. Da wären Singkreise, denen sie beisitzen kann, Klönecken, Fernsehecken, Gottesdienste usw. Und fast jeden Tag ist meine Liebste oder eine ihrer Schwestern da und besucht sie, geht mit ihr in den Park oder klönt mit ihr.
Und sie schafft es, immer wieder Dinge unter das Volk ( ihre Kinder ) zu streuen, die schnell Emotionen aufkochen lassen. Manche ihrer ( absichtlich von einigen? ) falsch verstandenen Äußerungen über irgendwen oder irgendwas ziehen Telefonate nach sich, in denen sich dann irgendwer über irgendwas beklagt, was Mutter angeblich gesagt haben soll - oder ihr zugestoßen ist. Dann aber nicht direkt bei der „bösen“ Schwester, sonder ganz wo anders, von wo es dann auch über drei Ecken doch wieder dort ankommt, worauf ein erboster Anruf folgt – aber natürlich auch wieder bei einer an dieser Aktion nicht beteiligter Schwester. Usw.-usw.

Mir hat man nun den Verkauf des Hauses übertragen. Das Haus hätte eine Menge Geld gebracht, aber der Zustand nach fast dreißig Jahren Vernachlässigung ist, gelinde gesagt, dramatisch. Zudem fallen die Immobilienpreise, und die hohen Vorstellungen einiger Schwestern sind nicht annähernd zu erzielen.

Zwei große Container, ein LKW des DRK (62 Säcke Altkleider und 15 Sack Wolle!!!), 24 laufende Meter (zwofuffzig breit und zwo hoch) Sperrmüll, mehr als zwanzig Touren mit dem Kombi für Altglas, Töpfe und Geschirr, mehrere Touren mit dem Kombi für die „wichtigen Unterlagen und Bilder“ und Dinge, die man noch braucht. Und… das Haus ist noch immer nicht leer.

Ob wir das Haus nicht…? Nein! Egal, was wir mit dem Haus machen, der giftige Geist meiner Schwiegermutter hockt lauernd in jeder Ritze. Für immer. Er wartet nur darauf, mich (oder jedes andere Mitglied der Familie) aus dem Hinterhalt anzuspringen. Immer, wenn ich mit einem potentiellen Käufer durch die Räume gehe, sitzt irgendwo in der Ecke meine lächelnde Schwiegermutter in ihrem Rollstuhl – so mit Nackenröllchen, mit ihren Würstchenzangen, die sie mit alten Nylons am Stuhl festgebändselt hat, ihrem Deckchen und den ganzen Provisorien, für die sie bekannt war. Sie sitzt da, schaut mich an und winkt mir zu. Dabei sagt sie: „Ihr habt mich alle bestohlen. All meine Sachen sind weg. Dafür werdet Ihr büßen!“ Dann winkt sie mir zu und rollert, wie von Geisterhand bewegt, durch die Räume. Um mich dann im nächsten Zimmer zu erwarten.

Bei dieser Aktion habe ich viele Leute kennen gelernt. Nette Paare, junge Paare mit kleinem Kind, jede Menge Makler („Kann ich SOOOFORFT für Euch verkaufen…!), Spinner („In einer Stunde haben wir den Vertrag, in zwei liegt das Geld Bar auf dem Tisch…!“), Miesepampels („In so ein Dreckloch lotsen Sie mich hier rein…?“) und jede Menge anderes Volk. Mal sehen, wer es letztendlich bekommt.

Ob sie mitbekommen hat, dass das Haus geräumt und verkauft wird? Gesagt wurde es, ja sicher. Es gibt auch zwei Generalvollmachten. Aber trotzdem verschenkt sie sporadisch an irgendwelche Leute, die ihr gerade begegnen ( Schwester Lotti vom Stockwerk 2, der Tochter ihrer Bettnachbarin, dem Pfarrer usw. ), Dinge ihres ehemaligen Haushalts, die diese gar nicht haben wollen und die es auch gar nicht mehr gibt. Schwierig zu händeln manchmal…

Und – natürlich wie in jeder Familie – sind da die „schwächsten Glieder der Familie, die man stützen muss“. Die, die sich fortlaufend Geld geliehen haben, auf ein dickes Erbe hoffen ( möglichst bald ), auch vor dem heimlichen Griff in Mutters Portemonnaie nicht zurück schreckten. Die, die (wie ging das? Keiner von denen hat eine offizielle Arbeit?) das größte, neueste und am besten eingerichtete Haus haben, in besonders guter Lage mit drei Autos. Die Schwester, die sich nie gemeldet hat, als Mutter im Krankenhaus lag. Die, die die Ausrede hatte: „Ich habe kein Geld für die Busfahrkarte…“ Sollte von dem Geld einmal etwas über sein, gibt es wohl Mord und Totschlag. Ich kann nur hoffen, dass Mutter so lange lebt, bis die Kohle bis auf den letzten Cent verbraucht ist.

Aber man lernt auch etwas. Ich habe etwas über Vor- und Nacherben gelernt.
Mutter ist Vorerbe. Ausdrücklich nicht befreiter Vorerbe. D.h., dass Mutter lediglich Verwalterin des Erbes ( in diesem Fall ist es das Haus ) ist. Sie hat es in Stand zu halten ( was nicht der Fall war ), sie darf kein Geld verschenken ( was vermutlich der Fall war – s.o. )… eigentlich darf sie nur das Haus bewohnen und hat es sorgsam zu erhalten. Sie darf nichts damit machen, wenn nicht die Nacherben mit unterzeichnen.
Wenn jetzt das Haus verkauft wird, willigen alle Schwestern als Nacherbe ein. Dann gefährden sie eigentlich auch die Nacherbenschaft, da der Erbgegenstand ( das Haus ) ja nicht mehr da ist. Das Geld wird ja für das Seniorenheim gebraucht. Wenn Bargeld da ist, kann sie es auch weggeben (diese „schwächste-Glieder-der-Familie-Geschichte), wenn jemand nur laut und überzeugend genug jammert.

Und weiterhin gibt es da etwas, das wohl keiner bis jetzt so richtig mitbekommen hat: Das so genannte Nacherbe erlischt automatisch nach dreißig Jahren. Mutter ist seit 23 Jahren Witwe. Sie kann also in sieben Jahren mit dem Vermögen tun und lassen, was sie will. Keiner kann ihr dann noch etwas vorschreiben. Hätte sie das Haus dann noch, könnte sie es auch dem Papst schenken. Oder wem auch immer. So bleibt wohl noch eine hübsche Summe über, über die sie dann testamentarisch verfügen kann. Dann geht der Spaß mit dem Erben erst richtig los….

*

Tja, was war sonst so?

Ich mache ja bekanntlich nebenher ein wenig Musik. Wir haben eine kleine CD aufgenommen und sind recht erfolgreich aufgetreten ( Live im NWDR, toller Artikel in der Presse ). Darauf bin ich schon ein wenig stolz. ( www.update-music.de )

Mein zweiter Sohn startet jetzt auch sein Studium, unterstützt durch ein Stipendium seiner vorherigen Firma. Darauf bin ich auch stolz.

Mein jüngster Sohn ist im dritten Semester „Techno-Mathe“ und schafft es nebenher auch noch, Nachhilfe zu geben und Musik zu machen ( www.claasundClaas.de ). Darauf bin ich ebenfalls gewaltig stolz.

Ich habe an zwei Preisausschreibungen für Kurzgeschichten teilgenommen. Mal sehen, ob ich da unter die Leute falle, die Grund haben, ein wenig stolz zu sein.

Ich habe noch immer keine Zeit gefunden, mich ein wenig um meine Malerei / Zeichnerei zu kümmern. Darauf bin ich gar nicht stolz.

Wir haben momentan nicht die finanziellen Mittel, die Kraft, die Zeit und die Hilfe, unsere Wohnung endlich zu renovieren. Auch hier bin ich ganz und gar nicht stolz.

Meine Gesundheit ist unter aller Sau. Kürzlich war ich wegen der fälligen Rentenverlängerung beim Vertrauensarzt der BfA, der mich fragte, was ich bei ihm solle. Mein Herz sei ein Motor, der nur auf einem Zylinder läuft – mehr schlecht als recht – und wenn ich nicht so positiv denken würde, könne die BfA an meine Witwe zahlen. Aha, denke ich. Nicht neu, aber war ja zu erwarten, dass auch dieser Arzt ein EKG und ein Echo in dieser Richtung auswertet. Als dann die Schwester bei meinem Kreislaufzusammenbruch bei 50 Watt Ergometer den Doktor rufen musste, trennten wir uns einvernehmlich: Mein ehemaliger Arbeitgeber muss nicht fürchten, dass ich noch einmal einen Arbeitsversuch machen soll.

*

Tja, da ist mal wieder was zusammen gekommen. War noch nicht alles, aber ich spare mir das eine oder andere Ereignis auf, um es in einer Kurzgeschichte zu verwursten. Die schönsten Vorlagen für Krimis und Döntjes liefert das Leben selbst, oder?


Wer bis hier durchgehalten hat: Respekt und vielen Dank.

Mit lieben Grüßen aus der Hansestadt
Korinthe

Freitag, 13. April 2007

„Haben Sie schon einmal geerbt ...?“

Er schaute uns über den Rand der Brille an. Irgendwie verständnislos schüttelte ich den Kopf.
„Und Sie sind sich ganz sicher, dass nirgendwo noch eine Kiste mit Geld oder Schmuck versteckt ist …?“ Wieder meine eindeutig verneinende Kopfbewegung.
„Dann werde ich das Dokument jetzt siegeln und ihnen eine Quittung ausstellen.“

Als ich das Dokument an diesem düsteren Tag im April 1993 entgegen nahm, hatte ich weder Tränen, noch Wut oder Trauer in mir. Das Schriftstück bescheinigte lediglich, dass ich zu den ganzen Erinnerungen an meinen Vater nun auch seine materielle Hinterlassenschaft ablehnte.

Anderen gegenüber, besonders Kindern, war er ein ausgesprochen sympathischer Blender. Immer freundlich, zuvorkommend und zu einem Scherz aufgelegt. Im häuslichen Kreis aber … Zugegeben, er hatte es nicht leicht, seit meine Mutter 1969 verstorben war ( der ältere Halbbruder verließ damals sofort das Haus, meine Schwester war 8 und ich 13 Jahre alt ). Aber seine väterlichen Erziehungsmaßnahmen und Ansichten waren mehr als streng und noch heute trage ich ihm sein unangemessenes Verhalten nach.

Ich spielte bis zum 31.12.1974 die letzte Geige in diesem Familienorchester. An diesem Tag wurde ich volljährig und auf die Frage meine Vaters, als ich mit einem kleinen Beutel Wäsche und meinen Schulunterlagen an der Tür stand, ob ich denn noch einmal wiederkommen würde, antwortete ich: „Das glaubst Du doch wohl nicht wirklich?“

Im Sommer 1979 verschwand meine Schwester. Sie hatte schon seit längerer Zeit die Schule geschwänzte, und als es nun das Abschlusszeugnis geben sollte, ging sie eines Morgens aus dem Haus. Von diesem Tag an stand ich – bis sie ein Jahr später hochschwanger wieder bei ihm einzog – ganz hoch im Kurs. Schwesterherz wurde von ihm mit offenen Armen empfangen, er zahlte alle Strafen und Schulden, vertuschte Scheckbetrügereien und Unterschriftenfälschungen und fragte nicht nach dem Vater des ungeborenen Kindes. Ich war wieder in die letzte Reihe seiner Gunst gefallen.

Wenige Monate später heiratete sie und bezog eine Wohnung in der Nebenstraße. Sie lebte gut vom Sozialamt und Vaters Unterstützung. Sie sahen sich täglich, ich musste mich selbst darum kümmern, ihn hin und wieder einmal ans Telefon zu bekommen.

1992 erkrankte er an Krebs. Sein Herzleiden hatte ihm eine frühzeitige Rente beschert, aber mit dem Krebs hatte keiner gerechnet. Und voilá – ich war wieder geduldet. Ich durfte Einkaufen gehen, besorgte eine Pflegekraft, sollte ihn besuchen. Später stellte sich heraus, dass meine Schwester sich vom Amt für Soziale Dienste schon seit einiger Zeit für „das Führen des Haushalts des Erkrankten“ bezahlen ließ. Für die kulinarische Versorgung ihrer nun fünfköpfigen Familie bediente sie sich fleißig aus dem Portemonnaie unseres Vaters und achtete darauf, dass rechtzeitig das Geld für ihr Telefon und Strom für ihre Wohnung von seinem Konto überwiesen wurde. Zudem nahm sie sich ein paar Schecks, die sie selbst ausfüllte und unterschrieb. Ob unser alter Herr etwas davon ahnte oder nicht, kann man heute gar nicht sagen. Ich denke, er wusste es.

Sie saß mit den Kindern jeden Tag bei ihm herum und ließ es sich gut gehen, was später von einem nicht ganz nahen Angehörigen als „aufopferungsvolle Pflege“ bezeichnet wurde. Als eine Nachtschwester zur Pflege hinzugezogen werden sollte, forderte man mich auf, mich an den Kosten zu beteiligen. Mein Gegenargument, dass die Rente gut und gerne ausreichen würde, wenn „er“ nicht mehr meine Schwester unterstützen würde, wurde als Frechheit abgetan. Wie ich so etwas sagen könne, das schwächste Glied muss gestützt werden, und es wäre meine Pflicht … Diesen Spruch hörte ich nach seinem Tod noch einmal von dieser Familienseite, als man mich aufforderte, das Erbe zu übernehmen und meine Schwester zu unterstützen. Ich lehnte dankend aber energisch ab.

Vater verstarb im März 1993. Meine Schwester rief mich an, ich fuhr hin und wurde dann auch gleich gebeten, die Formalitäten zu regeln. Ich unterschrieb beim Beerdigungsinstitut und machte die entsprechenden Gänge.

Am Tag danach kam ich in die Wohnung: die Waschmaschine war verschenkt, der Fernseher ( den ich ihm zusammen mit meiner Tante vor knapp einem Jahr geschenkt hatte ) war bereits verkauft, Schränke waren offen. Ich nahm die Kontoauszüge, ging zur Bank – das Konto war leer.

In kürzester Zeit räumte meine Schwester alle verwertbaren Dinge aus der Wohnung, ohne dass ich sie hätte darauf ansprechen können. Es kamen diverse Forderungen ( u.a. waren seit zwei Monaten die Kosten für die Krankenpflege nicht überwiesen worden, obwohl die Zahlungen vom Amt für Soziale Dienste eingegangne waren ), man präsentierte mir die Rechnung für Beerdigung, Wohnungsrenovierung, ich entdeckte ihre Unterschriftenfälschung auf den Schecks …

Ich lehnte das Erbe ab, nachdem ich die Beerdigung bezahlt hatte. Trotzdem ich ihnen von den Machenschaften meiner Schwester erzählte, deckten mich meine Verwandten nun mit Sprüchen ein, wie „aufopferungsvolle Pflege“ und „schwächstes“ Glied“. Ich forderte meine Schwester auf, mir nie wieder unter die Augen zu treten. Und ich sagte zu, dass ich sie wegen der Vergehen nicht zur Anzeige bringen würde. Vorausgesetzt, sie bleibt mir und meiner Familie fern. Kurz darauf hörte ich, dass auch sie das Erbe offiziell abgelehnt hatte.

Sie hatte noch Kontakt zu unserer Tante, die sie und ihre Familie wohl hin und wieder ein wenig unterstützte. Ich sah sie auch im Fernsehen, als sie als Mietnomade mit ihrer Tochter eine wirklich tolle Show hinlegte. Dann schrieb sie mir vor ein paar Jahren einen Brief, in dem sie mich fragte, warum ich sie so hasse. Sie habe doch gar nichts getan …

Ich habe darauf nicht geantwortet.

*
Jetzt, wo ich diese Kurzfassung geschrieben habe, geht es mir keinen Deut besser. Auch nach diesen vielen Jahren nicht. Auslöser für diesen kurzen Abriss war, dass meine Schwiegermutter nun zum Vollpflegefall wird. Ich will einfach nicht, dass so etwas wieder passiert … Alle sagen, dass das „so“ ja auch gar nicht kommen muss. Darauf habe ich nur das Zitat des Anwalts:

„Haben Sie schon einmal geerbt?“

Dienstag, 10. April 2007

Schwiegermutter Teil 2

Nein, eigentlich hasse ich sie gar nicht ( mehr ). Sie ist mir einfach gleichgültig. Ich empfinde ihr gegenüber nichts - gar nichts.

Ich war im Krankenhaus. Sie sieht nicht gut aus, aber ihr Herz ist deutlich kräftiger als meins. Die Ärzte können noch nicht viel sagen, aber auf eigenen Füßen wird sie wohl nie wieder gehen können. Das bedeutet auch, dass sie nicht mehr in ihr Haus kommen wird. Ab morgen soll das Schlucken trainiert werden, damit sie zumindest selbst essen kann. Warten wir es ab - was sonst.

Ich war heute mit meiner Liebsten im Haus. Wer es nicht selbst gesehen hat, der wird uns nicht glauben, was dort los ist. Ich habe einige Bilder gemacht. Zur Erinnerung? Aus reiner Ungläubigkeit, was aus dem Haus geworden ist? Keine Ahnung, aber ich hatte einen Klos im Hals.

Nun sitze ich hier und schaue die Fotos an. Ich denke an die 5 Schwestern, die es noch nicht geschafft haben, sich zusammen zu setzen und zu reden. Sie sind so unterschiedlich, wie man nur sein kann. Jede verdrängt die Situation auf ihre Art. Und sie lassen sich von den Ereignissen überrennen und scheinen zu hoffen, dass ein Wunder geschieht.

Und ich denke an das Jahr 1993, als mein Vater starb. Aber das ist eine längere Geschichte für sich ...
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Sonntag, 8. April 2007

Das musste ja einmal kommen ...

Meine Schwiegermutter war immer schon schwierig. Wirklich schwierig. Und da es mich beschäftigt, obwohl ich es immer verdrängt habe und es mir eigentlich vollkommen egal sein sollte, möchte ich hier einfach einmal den Müll loswerden.

Ich nenne sie Johanna. Johanna, also meine Schwiegermutter, lernte ich vor etwa dreißig Jahren kennen. Eine stämmige Frau, kräftige keifende Stimme, fünf Töchter in allen Altersklassen und einen Ehemann, dem sie bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit eine spitze Bemerkung an den Kopf warf. Dieser nahm es gelassen hin. Eine Seele von Mensch. Immer lustig und hilfsbereit.

Johanne hatte es noch nie so richtig mit Organisation und Haushalt. Vadder machte dann auch hin und wieder Klarschiff. Er räumte und schmiss weg. Und er erduldete die nachfolgenden, nahezu endlosen Tiraden Johannas in aller Demut. „Das hätte man noch gebrauchen können“ und „wenn ich nicht das Geld zusammenhalten würde, würden wir verhungern“ waren nur wenige ihrer Sprüche. Aber die Kinder und die Nachbarn applaudierten leise und verhalten.

Vadder verstarb vor zweiundzwanzig Jahren an Lungenkrebs. Seit zwanzig Jahren lebt Johanne allein in dem schmucken kleinen Reihenhaus. Irgendwann stellte sie sämtliche Arbeiten im und am Haus ein. Ihr Kommentar: “Wem es nicht gefällt, der kann ja wegbleiben.“ Und sie blieben weg.

Spätestens seit der Aktion schöner Garten ist das früher so hoch gehaltene Familienleben zerbrochen. Diese Aktion war eigentlich eine Hilfsaktion, an der fast alle Töchter und Schwiegersöhne Johannas beteiligt waren. Die älteste Tochter lud Johanna ein paar Tage ins Rheinland ein, Tochter zwo, drei und vier erschienen am 3.Oktober in Johannas Haus, bewaffnet mit Werkzeug, Putzmitteln und Abfallsäcken. Tochter fünf und ihre Familie ( die Johanna bis zum letzten Jahr immer heimlich unterstützt hat ) sind eine lange und unerfreuliche Geschichte für sich.

Dieser 3. Oktober vor einigen Jahren war sonnig und warm. Gleich morgens um kurz nach neun Uhr begann ein munteres Werkeln. Es wurden Fenster geputzt, Bäume und Büsche geschnitten, Beete vom Unkraut befreit, Säcke über Säcke an Gartenmüll und Abfall in die Kombis geladen. Die Nachbarn, durch das geschäftige und sehr ungewöhnliche Treiben aufgescheucht, kamen an den Zaun und dankten uns durch Zuspruch, Applaus und Eis und Getränke ( nicht nur für die mitarbeitenden Kinder).

Bei Sonnenuntergang waren wir alle fix und groggie, aber das Haus und der vordere und hintere Garten sah halbwegs manierlich aus.

Zwei Tage später holten wir Johanna vom Zug ab und brachte sie in ihr „neues“ Heim. Sie war ausgesprochen still, als sie unsere Arbeit präsentiert bekam. „Naja, sieht ja nett aus…“, sagte sie nur.

Eine Woche später riefen Nachbarn bei uns an. Johanna erzählte allen, wir wären bei ihr eingebrochen und hätten sie bestohlen. Das schöne Holz der abgesägten Sträucher und Bäume hätte sie doch verfeuern können. Die Kinder hätten ihr alle Blumenzwiebeln untergegraben oder gestohlen. Ein Blumentopf wäre zerbrochen. Alles vollkommen sinnlos zerstört. Dann hätten wir … Wir schworen alle, dass wir nie wieder bei ihr irgendetwas machen würden. Haben wir dann auch nicht. An diesem Tag kündigte ich ihr alle restliche Sympathie.

Ihr Gesundheitszustand wurde mit den Jahren schlechter. Erst reichte ein Rollator, dann ging nicht einmal mehr das. Sie wohnte im Wohnzimmer, weil sie nicht mehr die Treppe nach oben schaffte. Immer mehr Müll sammelte sich im Haus. Der Begriff Messie wurde nicht nur einmal genannt. Zu Recht. Die Jüngste kam noch hin und wieder, aber Johanna wollte keine Hilfe und redete schon recht komisch ( wieso Staub saugen? Mach lieber mal den Fleck da an der Tür weg, wenn Du hier schon Unordnung machen willst… ). Die andere Tochter ( zu der wir schon seit vielen Jahren keinen Kontakt haben ), wurde von Johanna noch regelmäßig besucht, ihr Sohn half auch im Kleingarten, aber hier ging es wohl nur um Geld. Der Stundenlohn, den sie ihrem Enkel für einfache Gartenhilfe zahlte, hätte auch für einen richtigen Gärtner gereicht. Aber seit die Forderungen wohl zu hoch wurden und Johanna den Geldhahn auf „klein“ oder „aus“ drehte, ist dort nur noch Schweigen. Als unter den anderen Schwestern angedacht wurde zu helfen – nun gebt ihr doch noch eine letzte Chance – sagten die Schwiegersöhne: Wie viele letzte Chancen braucht sie denn noch?

Fazit: Mudder ist nun ganz allein. Seit sie kaum noch in den Kleingarten gehen kann, hat sie nicht einmal mehr ihre Gartennachbarn, die sie mit Freibier bewirtete, und die nicht selten duselig vom Hof gekrochen sind.

Ihr Gesundheitszustand nahm noch weiter ab. Muskelschwund, Knochen werden porös, Gedächtnisprobleme, praktisch nicht mehr mobil. Der Rat der Kinder: Bitte geh in ein betreutes Wohnen, wir können nicht helfen ( obwohl die Älteste immer versucht, meiner Liebsten – als lokal am Nächsten – ein schlechtes Gewissen einzureden: Du könntest doch…, Du solltest…, Du bist doch… ).
Johannas Antwort: „Wenn Ihr mich hier raus haben wollt, dann nur mit den Füßen zuerst…“

Gründonnerstag war es dann soweit. Die jüngste Schwester findet Mudder auf ihrem Stuhl. Erster Verdacht – Schlaganfall. Die linke Seite komplett hin. Notarzt, Krankenhaus.

Eine Hirnblutung war es. Ärzte… na ja, die kommen ja erst am Dienstag wieder. Bis dahin kann man ja abwarten. Es geht ihr den Umständen entsprechend. Künstliche Ernährung ( Schlucken geht nicht ), Tropf usw. Große Schwester auch angereist, Blick in das verwaiste Haus geworfen ( seit 10 Jahren das erste mal ) und spontan gefragt, wie das denn nun angehen könne, dass das hier so aussieht…

Ihre Mobilität wird wohl nie wieder. Nun muss man sich Gedanken machen, wo wir sie unterbringen. Dazu muss das Haus weg. Aber ohne Mudders Unterschrift geht das nicht. Sie hat ja noch 50% daran Anteil. Wird sie die Unterschrift geben? Wer soll ihr sagen, dass sie ihr Haus nie wieder betreten wird?

Die Schwestern halten sich wacker. Ich selbst empfinde gar nichts. Das mag herzlos klingen, aber so ist es. Johanna hat ihr Leben lang Gift versprüht, andere des Diebstahls bezichtigt ( auch unsere Kinder, als sie noch klein waren ), immer schlecht über andere geredet, aus reinem Egoismus Hasstiraden ausgestreut, ihre Kinder angegiftet und untereinander ausgespielt ( wie oft ist meine Liebste nach nur einem kurzen Telefonat in Tränen ausgebrochen ) … Sie wird mir nicht fehlen. Im Gegenteil. Und auch die anderen Schwiegersöhne empfinden ähnlich.

Trotzdem graut mir vor den Monaten, die nun vor uns liegen. Spannend wird es auch, wie es unter den Schwestern zugehen wird, wenn es an das Verteilen und Bezahlen geht.

Ich stehe daneben und kann ( und will ) nichts machen und mich einmischen. Ratlosigkeit, vielleicht ein wenig Zwietracht und Gekabbel… und Mudder mitten drin und freut sich einen Stint, dass sie noch mal so richtig einen aufgemischt hat…

Es wundert mich, dass ich zu solchem Hass fähig bin …

Freitag, 9. März 2007

Diese blöden Säcke..

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Ich wollte heute früh ein paar Sachen in den Müll bringen. Platsch... auf der letzten Stufe knicke ich mit dem rechten Fuß um ( knick-knack bis in die Haarwurzeln ) und liege da ausgestreckt wie eine platte Fliege auf dem Gehweg. Na toll. Zumindest regnete es nicht, und ich lag trocken. Mein Kreislauf verabschiedet sich und die Sterne des mittlerweile dunklen Himmels leuchteten. Schmerz bis zur Tränengrenze. Ich rufe da mal ein wenig "Hallo, hört mich wer...". 8 Parteien im Haus, Sturz nicht gerade leise, Klappern von Geschirr durch die offenen Fenster, aber... nix! Gar nix! Eigentlich unmöglich, dass das kein Mitbewohner gehört hat...

Zum Glück war ich nach etwa 5 Minuten wieder so klar, dass ich mich an das Schnurlose in der Tasche erinnerte. Also Auskunft angerufen und an die Nachbarn von ganz oben durchstellen lassen. Die haben mich dann in den ersten Stock in meine Wohnung gebracht und auf meinem Stuhl abgelegt. Ach nee - und kaum war ich in der Wohnung, klappert erst unten eine Wohnungstür und dann die Haustür, die wir offen gelassen hatten. Diese Säcke... haben mich da im Dreck liegen lassen...

Zum Glück ist nichts gebrochen und die Bänder nicht gerissen. Aber höllisch weh tut's. Und Morgen haben wir einen Auftritt - und am Freitag nächste Woche auch. Aua, muss wohl für einige Zeit die Zähne zusammenbeißen.

Nur gut, dass es nicht die Hände sind. So kann ich wenigstens noch Gitarre spielen und auf dem Laptop hämmern.

Säcke die. Meine kleine Hassmütze passt mir wieder....
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Montag, 18. Dezember 2006

Bekehrungen 2 - Pinkeln

Damals war das anders. Nicht besser, anders.

Pinkeln

Männer pinkeln im Stehen. Das ist genetisch bedingt. Dagegen kann man(n) nichts machen. Frau auch nicht. Nun ist aber Frau in den meisten Fällen die gute Seele des Haushalts, die mit Gummihandschuhen und unendlicher Geduld in der Porzellanschüssel herumwischt und den kleinen Tierchen, die man nur unter dem Mikroskop erkennt, den Garaus macht. Sie ist es, der man(n) Tag für Tag zumutet, die unüberriechbaren „kleinen Versehen“ einzuatmen (denn Mann riecht so etwas kaum), die auf dem Rand und im Großraum der Toilettenschüssel sich fleckenreich darbieten. Diesen geliebten dienstbaren Geistern des trauten Heims kann man eines nicht verdenken:
WENN SIE EINES TAGES STREIKEN.
Oder, wenn sie diese lustigen Schildchen aufhängen, die man überall für ein paar Cent bekommt: Bitte nur im Sitzen – das lustige Piktogramm mit dem hockenden Männchen – das lustige Piktogramm mit dem durchgestrichenen stehenden Männchen – das Schildchen mit den dicken Lettern TOD ALLEN STEHPISSERN.

Aber dieses Leid kann man(n) noch steigern. Wenn man nämlich zu dritt arbeitet. Die Flecken am Tatort Kloschüssel treten in potenzierter Zahl auf, einschließlich Heizkörper, und der Geruch entgeht nach längerer Zeit sogar der dafür nahezu unempfindlichen Nase des Mannes nicht.

Dieses hat Ronald immer gewusst. Irgendwie. Ronald ist ein feinfühliger Mensch. Bis zum Tag X nahm er dies zur Kenntnis, ebenso wie seine Sprösslinge. Und pinkelte möglichst genau zielend und mit einem halbwegs schlechten Gewissen im Stehen. Dass trotzdem allein durch die Wucht des Aufpralls in der nahezu einen Meter entfernten Schüsseln Spritzer aus dem Becken heraus und an die nahe Wand sprangen, nahm er missmutig zur Kenntnis und gelobte sich innerlich Besserung. Bis ihn die Faulheit beim nächsten Gang wieder besiegte.

Dann nahte der Tag der Renovierung. Streichen, Decke vertäfeln und Fußbodenbelag erneuern.

Ihgitt.

Ronald schraubte die Kloschüssel vom Boden, um den Belag darunter vorzuholen und den neuen Belag zu verlegen. In der Enge der kleinen Nische, so direkt mit dem Schnüffelorgan am Corpus Delicti, ätzte der scharfe Geruch der Jahre seinen Enthusiasmus fort. Sein Blick auf die Stellen, die seine geliebte Frau nicht einmal mit ihren kleinen Händen hat erreichen können, sagte ihm mehr als alle Bitten seiner Liebsten. Nach einem Anfall von Atemnot und einem leicht aufkommenden Brechreiz, vollendete er die Arbeiten.

Von diesem Tage an war Ronald bekehrt. Und als „Bekehrter Sitzpinkler“ missionierte er seine Söhne. Allerdings nur zu 75 Prozent. Der ältere hat mittlerweile seine eigene Wohnung und konnte das mitgenommene Geheimnis des guten Geruchs auf der Toilette schon praktisch umsetzen. Der andere Sohn vergisst manchmal in der Eile seines Tuns seine guten Vorsätze. Doch bald zieht er in eine Wohngemeinschaft mit einem Studenten und einer Studentin, die ihm sicher die letzten Kapitel dieser Missionierung noch einmal ins Gedächtnis rufen werden.

Natürlich war Ronald nun glücklich über sein neu erworbenes Wissen. Und er war stolz auf sein vernünftiges Toilettenverhalten. Aber er war alles andere als geübt. So geschah auch etwas, was ihn kurzzeitig an seinem Tun zweifeln ließ: als er nun brav nach dem Absitzen seiner Blasenentleerung aufstand und seine Unterwäsche ordnete (ist das nicht irgendwie… unmännlich beim Pinkeln?), stellte er fest, dass seine Hose noch immer um seine Knöchel auf dem Boden lag. Nach dem Pinkeln. Sehr ungewöhnliche Situation. Sehr gewöhnungsbedürftig. Nun, verstört wie er war, bückte sich Ronald hastig nach seinem Beinkleid. Und schlug heftig mit der Nase auf den Rand des Waschbeckens. Das Blut schoss aus der Nase, der Schmerz explodierte direkt hinter den Augen. Das gurgelnde Geräusch, das seiner Kehle entwich, veranlasste Sophia erschrocken hinter der Tür zu fragen, ob denn alles in Ordnung sei.

Trotz dieser schmerzhaften Phase der Eingewöhnung ist Ronald ein wahrer „Bekehrter Sitzpinkler“. Nicht nur Daheim, auch bei Freunden und auf Besuch bei Fremden. Immerhin möchte er nicht, dass die weiblichen Mitgliedern seines Familien- und Freundeskreises ihn eines Tages nicht mehr riechen können.

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Was ich noch sagen wollte...

Ab und zu schreibe ich eine Geschichte, ein Gedicht oder sonst irgend einen Unsinn. Nicht alle meine Gedankenergüsse finden in diesen Seiten Einzug. Aber was ich hier einstelle, ist uneingschränkt von mir.


Manche Sachen sind eher lustig, mache sollen zum Nachdenken anregen und einige mögen auch ein wenig skurril daherkommen. Einige schreibe ich aus Langeweile, einige zum ver- und aufarbeiten meiner Gedanken. Einige Geschichten sind frei erfunden, andere geben, zumindest in Grundzügen, wahre Begebenheiten wider.


Aber alle sollen Spaß beim Lesen bereiten. Mir und auch anderen Lesern.Viel Spaß also beim durchstöbern und lesen meiner Schreibereien wünscht Euch Korinthe

Mehlige Angelegenheiten

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Ich gestehe ja, dass auch ich als radfahrender Verkehrsteilnehmer...
girico - 26. Nov, 13:45
FDP-Abgeordneter in Horn-Lehe...
Artikel aus dem Weser-Kurier vom 22.04.2010 FDP-Abgeordneter...
Korinthe - 30. Apr, 08:54
Open Stage - Ein Erlebnis...
Tja, dann möchte ich mal von unserer pressebeworbenen...
Korinthe - 28. Apr, 12:53
Alles für Eine - eine...
Der fette Typ, der breitbeinig auf dem neuen Sofa saß,...
Korinthe - 1. Apr, 19:31
Laura - unverstanden...
Da ist die Lütte gerade aus den Windeln heraus, hat...
Korinthe - 24. Dez, 11:03

Hier schaue ich gerne mal rein:

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