Die Post... man sollte sie...
Gerade in den letzten Tagen las ich wieder mehrere Leserbriefe in unserer Tagespresse, die sich mit verschwundener ( wörtlich: abgefischter ), fehlgeleiteter oder nicht zugestellter Post beschäftigten. Dramatisch, was diese arroganten Postler sich da leisten. Mir kommt nicht nur der Mageninhalt hoch, wenn ich daran denke, dass wir als Kunden dieser Dienstleistungs-Maffia absolut hilflos dastehen.
Meine eigenen Erlebnisse mit der Post sind sicher Peanuts im Vergleich zu manchen anderen Kunden, die um tausende von Euro mit diesem Verein streiten ( besonders im Bereich der DHL ). Trotzdem sind sie nicht minder unschön und nervig.
Hier also eine meiner "Postgeschichten".
* * *
Es war letzten Oktober, als ich den Einschreibebrief aus Österreich persönlich entgegennahm, Der Brief war seitlich aufgeschlitzt und die enthaltenen 50 Euro waren weg. Das war für mich Grund genug, den Rest des Tages ausgesprochen missgestimmt zu sein. Die Briefzustellerin quittierte mir den Schaden, ich rief sofort bei der Hotline der Post an und meldete den Schaden.
Snipp…
Als ich zwei Wochen später die gleiche Nummer anrief, sagte man mir, es wäre sicher ein Versehen, dass ich noch nichts gehört hätte. Man werde sich kümmern.
Snipp…
Eine Woche später erhielt ich ein Schreiben, in dem man mir mitteilte, dass gemäß der Regelung des aktuellen Weltpostvertrags und deren ergänzenden Bestimmungen ein Versenden von Bargeld in Einschreibebriefen gar nicht zulässig sei und ich ( sinngemäß ) selber Schuld bin, dass da was wegkommt. Sie bedauern, bedauern, bedauern…. Keine Entschädigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Snipp…
In einer Antwortmail an die unterzeichnende Sachbearbeiterin schrieb ich in etwa so:
… habe mich damit abgefunden, dass rund 30 % meiner Glückwunsch- und Kondolierungsbriefe auf dem Transportwege verschwunden sind…
… dass der Post es doch wohl egal sein darf, was da im Einschreiben enthalten ist, denn die Haftung geht bis etwa 38 Euro…
… dass Unannehmlichkeiten eigentlich das sind, wenn einem die Straßenbahn wegfährt. Nicht, wenn man offensichtlich bestohlen wird …
… dass sicher nicht in den Regelungen des aktuellen Weltpostvertrags und deren ergänzenden Bestimmungen steht, dass Mitarbeiter der Post und deren außerbetrieblich Beauftragten dazu ermächtigt sind, Privatpost nach eigenem Ermessen zu öffnen, den Inhalt auf Verwertbarkeit zu inspizieren und gegebenenfalls sich anzueignen…
… und dass schon im ältesten Regel- und Gesetzeswerk – der Bibel – geschrieben steht, dass Diebstahl eine Straftat ist, die zu ahnden sei.
Man möge doch bitte noch einmal prüfen. Und, damit man auch entsprechend motiviert zur Sache geht, ging diese Mail als CC an den Verbraucherschutz, die Tagespresse und unseren Anwalt.
Snipp…
Ei da schau her… Die Vogel-Strauss-Methode der Sachbearbeiterin funktionierte dieses Mal nicht, denn ich hakte schon nach 10 Tagen des Schweigens nach.
Dieses Mal wies ich darauf hin, dass ich einer dieser renitenten und hartnäckigen Frührentner mit zuviel Zeit bin, die, so sie sich erst einmal in ein Thema vertieft hätten, auch nicht so leicht locker ließen. Ich erklärte ihr kurz, dass man vor einem Mailprogramm keine Angst haben muss, dass das Antworten ganz einfach ginge ( in dem man bei der empfangenen Mail nur auf den Schaltknopf ANTWORTEN klicken braucht ) und ich nun, da ich auch ein wenig aufgeregt wäre, mit höchster Spannung auf ihre Eingangsbestätigung warten würde.
Die kam postwendend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Immerhin kommunizierte ich ja mit dieser. Vielleicht war aber auch ausschlaggebend, dass ich die Mail – wie ja die erste auch – an die bekannten Empfänger als CC schickte.
Nachdem ich mit Freude einen zweispaltigen Artikel über meine kleine Differenz mit den Postlern in der Zeitung las, kam auch ein Schreiben der mir nun bestens bekannten Sachbearbeiterin. Inhalt wie gehabt. Wir bedauern, bedauern, bedauern… Keine Ersatzleistung.
Ich erwog noch kurzzeitig, bei der Polizei eine Anzeige zu machen. Zumindest sollte sie dieser Vorgang deutlich mehr kosten, als eine gut gemeinte Erstattung oder Entschädigung. Das verwarf ich jedoch und suchte mir andere Opfer, die ich mit meinen Schreibereien quälen konnte. Ich sagte es ja bereits: ich bin Rentner…
Die Sache war für mich eigentlich abgehakt. Aber heute las ich einen Artikel in der Tagespresse, in dem von Personalreduzierung und Schließung von Postfilialen die Rede war. Das war doch noch einmal Anlass genug, meiner guten Bekannten bei der Beschwerdestelle der Post eine Mail zu senden:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit übergroßer Freude las ich heute in der Tagespresse ( Weser-Kurier vom 06.12.2006 ), dass Ihre Personaldecke zunehmend dünner wird.
Ich hoffe inständig, dass nun endlich ein paar gut bezahlte nutzlose Beamtenposten eingespart werden können. Auch mögen die absolut ahnungslosen Callcentermitarbeiter, die mit ihrem aufdringlichen Geplapper und absolut nutzlosen Hinweisen und Ratschlägen mein Geld und meine Zeit stehlen, dem innerbetrieblichen Kehrbesen als Nahrung dienen. Ich hoffe ebenso inständig, dass der zukünftigen Personenverschlankung auch diejenigen Objekte zum Opfer fallen werden, die sich an fremdem Eigentum widerrechtlich bereichern. Und das eben diese Herr- und Damschaften gleich die Verantwortlichen mit sich in den nach unten offenen Arbeitslosenmarkt mitnehmen, die dieses stillschweigend dulden und es ablehnen, dafür Verantwortung zu zeigen, dem Kunden zumindest der Form halber eine minimale Entschädigung anzubieten und damit ein Minimum an schlechtem Gewissen zu signalisieren.
Möge es endlich zu einer Privatisierung des Briefverkehrs kommen.
Amen.
Ohne Gruß
Unterschrift
Sicher, nützen tut solch eine Mail gar nichts. Aber ich fühlte mich schon ein wenig besser, als ich den "Senden"-schalter anklickte.
Meine eigenen Erlebnisse mit der Post sind sicher Peanuts im Vergleich zu manchen anderen Kunden, die um tausende von Euro mit diesem Verein streiten ( besonders im Bereich der DHL ). Trotzdem sind sie nicht minder unschön und nervig.
Hier also eine meiner "Postgeschichten".
* * *
Es war letzten Oktober, als ich den Einschreibebrief aus Österreich persönlich entgegennahm, Der Brief war seitlich aufgeschlitzt und die enthaltenen 50 Euro waren weg. Das war für mich Grund genug, den Rest des Tages ausgesprochen missgestimmt zu sein. Die Briefzustellerin quittierte mir den Schaden, ich rief sofort bei der Hotline der Post an und meldete den Schaden.
Snipp…
Als ich zwei Wochen später die gleiche Nummer anrief, sagte man mir, es wäre sicher ein Versehen, dass ich noch nichts gehört hätte. Man werde sich kümmern.
Snipp…
Eine Woche später erhielt ich ein Schreiben, in dem man mir mitteilte, dass gemäß der Regelung des aktuellen Weltpostvertrags und deren ergänzenden Bestimmungen ein Versenden von Bargeld in Einschreibebriefen gar nicht zulässig sei und ich ( sinngemäß ) selber Schuld bin, dass da was wegkommt. Sie bedauern, bedauern, bedauern…. Keine Entschädigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Snipp…
In einer Antwortmail an die unterzeichnende Sachbearbeiterin schrieb ich in etwa so:
… habe mich damit abgefunden, dass rund 30 % meiner Glückwunsch- und Kondolierungsbriefe auf dem Transportwege verschwunden sind…
… dass der Post es doch wohl egal sein darf, was da im Einschreiben enthalten ist, denn die Haftung geht bis etwa 38 Euro…
… dass Unannehmlichkeiten eigentlich das sind, wenn einem die Straßenbahn wegfährt. Nicht, wenn man offensichtlich bestohlen wird …
… dass sicher nicht in den Regelungen des aktuellen Weltpostvertrags und deren ergänzenden Bestimmungen steht, dass Mitarbeiter der Post und deren außerbetrieblich Beauftragten dazu ermächtigt sind, Privatpost nach eigenem Ermessen zu öffnen, den Inhalt auf Verwertbarkeit zu inspizieren und gegebenenfalls sich anzueignen…
… und dass schon im ältesten Regel- und Gesetzeswerk – der Bibel – geschrieben steht, dass Diebstahl eine Straftat ist, die zu ahnden sei.
Man möge doch bitte noch einmal prüfen. Und, damit man auch entsprechend motiviert zur Sache geht, ging diese Mail als CC an den Verbraucherschutz, die Tagespresse und unseren Anwalt.
Snipp…
Ei da schau her… Die Vogel-Strauss-Methode der Sachbearbeiterin funktionierte dieses Mal nicht, denn ich hakte schon nach 10 Tagen des Schweigens nach.
Dieses Mal wies ich darauf hin, dass ich einer dieser renitenten und hartnäckigen Frührentner mit zuviel Zeit bin, die, so sie sich erst einmal in ein Thema vertieft hätten, auch nicht so leicht locker ließen. Ich erklärte ihr kurz, dass man vor einem Mailprogramm keine Angst haben muss, dass das Antworten ganz einfach ginge ( in dem man bei der empfangenen Mail nur auf den Schaltknopf ANTWORTEN klicken braucht ) und ich nun, da ich auch ein wenig aufgeregt wäre, mit höchster Spannung auf ihre Eingangsbestätigung warten würde.
Die kam postwendend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Immerhin kommunizierte ich ja mit dieser. Vielleicht war aber auch ausschlaggebend, dass ich die Mail – wie ja die erste auch – an die bekannten Empfänger als CC schickte.
Nachdem ich mit Freude einen zweispaltigen Artikel über meine kleine Differenz mit den Postlern in der Zeitung las, kam auch ein Schreiben der mir nun bestens bekannten Sachbearbeiterin. Inhalt wie gehabt. Wir bedauern, bedauern, bedauern… Keine Ersatzleistung.
Ich erwog noch kurzzeitig, bei der Polizei eine Anzeige zu machen. Zumindest sollte sie dieser Vorgang deutlich mehr kosten, als eine gut gemeinte Erstattung oder Entschädigung. Das verwarf ich jedoch und suchte mir andere Opfer, die ich mit meinen Schreibereien quälen konnte. Ich sagte es ja bereits: ich bin Rentner…
Die Sache war für mich eigentlich abgehakt. Aber heute las ich einen Artikel in der Tagespresse, in dem von Personalreduzierung und Schließung von Postfilialen die Rede war. Das war doch noch einmal Anlass genug, meiner guten Bekannten bei der Beschwerdestelle der Post eine Mail zu senden:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit übergroßer Freude las ich heute in der Tagespresse ( Weser-Kurier vom 06.12.2006 ), dass Ihre Personaldecke zunehmend dünner wird.
Ich hoffe inständig, dass nun endlich ein paar gut bezahlte nutzlose Beamtenposten eingespart werden können. Auch mögen die absolut ahnungslosen Callcentermitarbeiter, die mit ihrem aufdringlichen Geplapper und absolut nutzlosen Hinweisen und Ratschlägen mein Geld und meine Zeit stehlen, dem innerbetrieblichen Kehrbesen als Nahrung dienen. Ich hoffe ebenso inständig, dass der zukünftigen Personenverschlankung auch diejenigen Objekte zum Opfer fallen werden, die sich an fremdem Eigentum widerrechtlich bereichern. Und das eben diese Herr- und Damschaften gleich die Verantwortlichen mit sich in den nach unten offenen Arbeitslosenmarkt mitnehmen, die dieses stillschweigend dulden und es ablehnen, dafür Verantwortung zu zeigen, dem Kunden zumindest der Form halber eine minimale Entschädigung anzubieten und damit ein Minimum an schlechtem Gewissen zu signalisieren.
Möge es endlich zu einer Privatisierung des Briefverkehrs kommen.
Amen.
Ohne Gruß
Unterschrift
Sicher, nützen tut solch eine Mail gar nichts. Aber ich fühlte mich schon ein wenig besser, als ich den "Senden"-schalter anklickte.
Korinthe - 1. Mär, 13:20